Großen Josef Krainer-Preises
- Charly TEMMEL (Entrepreneurship)
- Friedrich von THUN (Kunst und Kultur)
Josef Krainer-Würdigungspreis
- Priv.-Doz. Dr. Nicole GOLOB-SCHWARZL, MSc (Molekularbiologie und Biochemie)
- Assoc.-Prof. DI Dr. Marlene KIENBERGER (Verfahrenstechnik)
- Priv.-Doz. Mag. Dr. Corinna PERCHTOLD-STEFAN (Psychologie)
Josef Krainer-Förderungspreis
- Elisabeth FLIESSER, MSc, PhD. (Molekulare Medizin)
- Dr. Robert JAROLIM, MSc (Astrophysik)
- Mag. Dr. Anna Maria KÖNIG (Theologie)
- Dr. Andreas RUSSEGGER; MSc (Technische Chemie)
- Mag. Dr. Daniel SUDI (Rechtswissenschaften)
- DI Dr. Josef Franz Viktor TAUSENDSCHÖN (Verfahrenstechnik)
- DI Dr. Alexander VENUS (Kommunikationstechnik)
- Dr. Marilena WILDING, MSc (Neuropsychologie)

Die Krainer-Preisträgerinnen und Preisträger mit Landtagspräsident Gerald Deutschmann, Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom und Obmann Gerald Schöpfer
© Foto: Land Steiermark/Fischer
Ansprache des Obmannes oUniv.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer
Wir beginnen mit den Josef-Krainer-Förderpreisen für Wissenschaft
Sir Isaak Newton meinte einmal: „In der Wissenschaft gleichen wir alle nur den Kindern, die am Rande des Wissens hie und da einen Kiesel aufheben, während sich der weite Ozean des Unbekannten vor unseren Augen erstreckt.“
Das ist ein schönes Bild. Und eine die schon viele Kieselsteine des Wissens aufgehoben hat ist unsere Preisträgerin Doktorin Elisabeth Fließer.
Mit einem Atemzug saugt der Mensch zwischen 0,5 und 0,8 Liter Luft ein. Über Luftröhre und Bronchien wird die Luft weitertransportiert. Im Zentrum unserer lebensnotwendigen Sauerstoffversorgung steht die Lunge. Sie ermöglicht die Atmung und sorgt dafür, dass der Sauerstoff aus der Atemluft in das Blut und damit in den gesamten Körper gelangt.
Unsere Preisträgerin studierte Molekularbiologie und Molekulare Biomedizin an der Karl-Franzens-Universität. Ihre Doktorarbeit am Ludwig-Boltzmann-Institut für Lungengefäßforschung war Teil des FWF-PhD-Programms „Molecular Medicine“. Dabei ging es um die Rolle des Endothels bei COVID-19 und progressiver Lungenfibrose und um die Wechselwirkung zwischen Infektionen und chronischen Lungenerkrankungen.
Dr. Fließers Forschungen wurden mehrfach gewürdigt und ihre ansehnliche Publikationsliste belegt ihre wissenschaftliche Exzellenz. Ihre Arbeiten zu vaskulärer Permeabilität und der Pathogenese von Lungenerkrankungen sind international anerkannt.
Mit ihrem Forschungsaufenthalt in Gießen und ihrer baldigen Rückkehr an die Medizinische Universität Graz setzt sich ihre wissenschaftliche Mission fort, mit dem klaren Ziel, innovative Therapieansätze für schwerwiegende Lungenerkrankungen zu entwickeln.
Wir wünschen für die weiteren Erkenntnisse zur Heilung von Lungenkrankheiten viel Erfolg. Und wir wünschen dabei der ausgezeichneten Lungenforscherin einen langen Atem und gratulieren herzlich zum Josef-Krainer Förderungspreis.
Die Schriftstellerin Terri Guillemets meinte: Der Sonnenschein ist die Umarmung der Natur und der Atem des Geistes für die Erde.
Unser nächster Preisträger blickt zwar zur Sonne, hat aber beide Beine fest am Boden.
Dr. Robert Jarolim wuchs in Gratwein auf. Schon früh zeigte sich seine außergewöhnliche Begabung. Bereits an der HTL Kaindorf/Sulm zeigte er Freude an der Wissenschaft und dies setzte sich im Studium der Physik an der Universität Graz fort. Im Masterstudium widmete er sich der Entwicklung eines datenbasierten Analysetools für die Sonnenphysik.
Sein Doktoratsstudium führte ihn zur Schnittstelle von Physik und maschinellem Lernen und er lieferte in der Dissertation „Frontiers of artificial intelligence in solar physics“ bahnbrechende Erkenntnisse über die Dynamik der Sonnenatmosphäre. Dafür erhielt er PhD-Preise der European Solar Physics Division und der International Astronomical Union.
Im EU-Projekt SOLARNET trug er zur Entwicklung neuer Methoden für bodengebundene Sonnenbeobachtungen bei. Im NASA-Projekt arbeitet er an der Präzision zukünftiger Weltraummissionen.
Seit Ende 2023 ist Dr. Robert Jarolim am High Altitude Observatory in Boulder, Colorado. Dass er nun in der „High Altitude“-Forschung arbeitet, ist geradezu passend – da er seit jeher zu den höchsten wissenschaftlichen Höhen strebte.
Neben seiner akademischen Brillanz engagiert sich Dr. Jarolim in der Wissenschaftsgemeinschaft. Er betreut Studierende, hält Vorträge und ist Gutachter für Fachjournale.
Auch wenn er zur Sonne blickt, bleibt er bodenständig – auch wenn er in den Bergen Colorados oder Österreichs unterwegs ist. Ob beim Wandern, Bogenschießen oder Tennis, Dr. Jarolim beweist immer Präzision und Ausdauer.
Dass er einen Josef-Krainer-Förderpreis verdient, ist sonnenklar. Menschlicher Geist und menschlicher Leib sind siamesische Zwillinge. Winston Churchill meinte: „Man sollte dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“
Und Jean Paul Satre formulierte: „Freuden sind unsere Flügel, Schmerzen unsere Sporen.“ Damit sind wir beim Forschungsfeld von Mag. Dr. Anna Maria König.
Unsere Preisträgerin stammt aus Bad Aussee. Schon früh blickte sie über den Tellerrand und absolvierte ein Austauschjahr in Südafrika, und ein Praktikum in Barcelona.
Im Studium der Theologie wandte sie sich der philosophischen Phänomenologie zu
Als Universitätsassistentin am Institut für Philosophie der Katholisch-Theologischen Fakultät in Graz vertiefte sie sich in der philosophischen Anthropologie, der Metaphysik und der Technikphilosophie. Ihre Dissertation „Mein Schmerz und die Anderen. Zur Alteritätserfahrung leiblich-affektiver Betroffenheit“, eröffnet Perspektiven auf die Erfahrungsweise des Schmerzes als intersubjektives Phänomen. Mit Gespür für die Wechselwirkung von Leiblichkeit und Affektivität analysiert sie die Weise, in der sich das Subjekt durch Schmerz in seiner Verletzlichkeit und Bezogenheit auf andere konstituiert.
Anna Maria König hält Seminare zu Schmerz, Tod und Endlichkeit. Sie hat die Fähigkeit, komplexe philosophische Konzepte anschaulich zu vermitteln.
Ihre Publikationen verknüpfen phänomenologische, theologische und ethische Fragestellungen und verbinden verschiedene wissenschaftliche Disziplinen.
Sie bereichert die systematische Theologie mit philosophischen Einsichten. Dabei bleibt ihr prägender Fokus auf dem leiblichen Erleben, der Vulnerabilität und der Zeitlichkeit des menschlichen Daseins. Wir gratulieren zum Josef-Krainer-Förderungspreis.
Das Hochtechnologieland Steiermark rangiert mit einer Forschungsquote von 5,17 % im internationalen Spitzenfeld. Das ist gut so, denn die Forschung von heute bestimmt die Technologie von morgen. Dahinter stecken exzellente Persönlichkeiten, wie unser nächster Preisträger: Dr. Andreas Russegger, MSc.
Unser Preisträger wurde in Hallein geboren. Er absolvierte die Höhere Technisch Bundeslehr- und Versuchsanstalt Salzburg. Bereits da zeigte sich sein hohes technisches Talent.
Im Studium an der Technischen Universität Graz widmete er sich der Entwicklung neuer Materialien für optische Kohlendioxidsensoren.
Sein Doktoratsstudium führte ihn zu den optischen Sensormaterialien. Er erforschte thermisch aktivierte, verzögerte Fluoreszenz-basierte molekulare Thermometer. Dies trägt zu hochpräzisen Temperaturmessungen bei und ermöglicht Anwendungen in der biomedizinischen Diagnostik und der industriellen Prozesskontrolle.
Neben der Synthese und Charakterisierung optischer Sensormaterialien war er aktiv in der Gestaltung digitaler Lehrmaterialien involviert und er gab sein Wissen in der Lehre weiter.
Forschungsaufenthalte in Gent und der California State University erweiterten seinen wissenschaftlichen Horizont.
Seit September 2024 bringt Dr. Russegger seine Expertise als Prozessintegrationsingenieur bei AMS OSRAM in Unterpremstätten ein, wo er sich der Optimierung von Herstellungsprozessen für Halbleitersensoren widmet. So verbinden sich wissenschaftlich Erkenntnisse mit der industriellen Praxis und die mündet in innovative technologische Anwendungen, die für unseren Wirtschaftsstandort essentiell sind.
Wir gratulieren zum Josef-Krainer-Förderungspreis.
Lord Byron meinte einmal: Wenn ich einen Sohn habe, so soll er etwas recht Prosaisches werden, Jurist oder Seeräuber.
Es wird Sie sicherlich nicht überraschen, dass unser nächster Preisträger kein Seeräuber, sondern ein großartiger Jurist ist. Er steht dem Recht nicht so skeptisch gegenüber, wie Fürst Otto von Bismarck, der den Ausspruch tätigte: Wer weiß, wie Gesetze und Würste zu Stande kommen, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen.
Unser Preisträger Mag. Dr. Daniel Sudi maturierte am Bundesgymnasium Graz/Liebenau
An der Karl-Franzens-Universität Graz legte er das Diplomstudium der Rechtswissenschaften als einer der Besten seines Jahrgangs ab.
Im Doktoratsstudium verfasste er die hervorragende Dissertation „Teilungsexekution – Die Aufhebung der schlichten Miteigentumsgemeinschaft“.
Er wurde dann Assistent am Grazer Institut für Zivilrecht, Ausländisches und Internationales Privatrecht.
Neben seiner akademischen Tätigkeit sammelte er derzeit durch seine Gerichtspraxis wertvolle Erfahrungen. Er möchte aber seine universitäre Karriere weiter auszubauen, sich im Zivil- und Zivilverfahrensrecht habilitieren.
Unser Preisträger ist vielseitig. Seine Leidenschaft für das Reisen, auch an jene Plätze, wo sich einst Seeräuber tummelten, führte ihn zuletzt auf einen 8.000 km langen Roadtrip durch die Côte d’Azur, die Provence und Südspanien. Diese Erlebnisse hält er mit seiner zweiten großen Passion, der Fotografie, fest. Zudem findet er im Tennissport einen wertvollen Ausgleich zum Berufsleben und widmet sich mit Hingabe der bildenden Kunst.
Für seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen wurde Daniel Sudi bereits mehrfach ausgezeichnet. Nun wird sein außergewöhnliches Engagement mit dem Josef Krainer-Förderungspreis 2025 belohnt.
„Oh, wie ist das schön!“ singt der nächste Preisträger oft als Sturm-Fan im Liebenauer Stadion. Ich kann Ihnen sagen wie schön: Tausendschön!
Unser Preisträger DI Dr. Josef Franz Viktor Tausendschön widmet sich der Simulation von Mehrphasenströmungen.
Sein akademischer Werdegang begann mit dem Bachelorstudium der Chemie- und Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Graz.
Dann absolvierte er sein Masterstudium. Dabei widmete er sich der Sedimentation von nasspartikulären Systemen und erweiterte seinen Horizont durch einen Aufenthalt an der Princeton University.
Seine herausragende Qualifikation zeigt sich in der Dissertation „Physics-based Deep Learning for Advanced Multiphase Flow Prediction“. Dabei erforschte er die Verbindung von physikbasierten Simulationen mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen.
Weiteres engagierte sich Dr. Tausendschön in Forschungsprojekten mit industriellen Partnern, wo es beispielsweise um die Weiterentwicklung der E-Mobility geht.
Seine Laufbahn führte ihn nun als Senior Scientist zum Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH, wo er sich mit der Simulation von Mehrphasenströmungen und dem Einsatz von KI in der Prozessentwicklung beschäftigt.
Dr. Tausendschön ist aber auch seit seinem 6. Lebensjahr ein leidenschaftlicher Fußballer. Er ist mit fast 300 Einsätzen Rekordspieler der Oberliga Mitte-West. Aktuell ist er für den SV Straß aktiv. Laut OEFB-Statistik hat er bereits 43 Toren geschossen und er unterstützt als treuer Fan seinen Herzensverein, den SK Sturm Graz. Nun dürfen wir anstelle eines großen Pokals den Josef-Krainer-Förderungspreis überreichen.
Wissenschaftliche Exzellenz und brillantes soziales Engagement schließen einander nicht aus. Damit kommen wir zu DI Dr. Alexander Venus
Unser Preisträger wurde in Fürstenfeld in einem Umfeld geboren, das von mathematischer Präzision geprägt war. Seine Eltern, beide Mathematiklehrer, förderten die Faszination für Technik in frühester Kindheit. Diese Begeisterung führte ihn an die Technische Universität Graz, wo er das Studium Medizintechnik und Telematik absolvierte. Dann setzte er mit einer Masterarbeit in Kooperation mit der Anton Paar GmbH fort. Dort trug er als leitender Ingenieur zur Entwicklung einer Sensorreihe bei, die nun in Serie produziert wird.
Doch seine Liebe zur Wissenschaft brachte ihn nach vier Jahren in der Wirtschaft zurück an die TU Graz, wo er in Information and Communication Engineering promovierte. Seine Dissertation beschäftigte sich mit der Positionsbestimmung mittels Radiosignalen. Es gelang der Nachweis, dass sich Mobilfunkwellen nicht nur zur Lokalisierung von Geräten nutzen lassen, sondern auch zur Erstellung einfacher Karten in Echtzeit – dies ist wichtig für Anwendungen in Bereichen wie autonomes Fahren, betreutes Wohnen und intelligente Industrie.
Nun ist er als Senior Researcher an der TU Graz und gestaltet aktiv die Entwicklung von 6G-Technologien mit.
Alexander Venus zeichnet sich auch durch gesellschaftliches Engagement aus. Er war lange ehrenamtlich im Roten Kreuz als Rettungssanitäter und Einsatzfahrer tätig war. Dafür darf ich in meiner Rotkreuz-Funktion herzlichen Dank sagen. Ohne unsere über 75.000 Freiwilligen wäre das große Leistungsspektrum nicht möglich.
Doch auch am Tennisplatz, in der Kletterhalle oder früher als engagierter Basketballspieler – all dies zeigt: Unser Preisträger ist ein Forscher, der nicht im gläsernen Turm lebt.
Demnächst gibt es ein weiteres bedeutendes Ereignis, wenn Alexander Venus seine langjährige Partnerin Clarissa Sallegger heiraten wird, die selbst als Biochemikerin in der Forschung tätig ist. Wir gratulieren herzlich zum verdienten Josef-Krainer-Förderungspreis.
Der norwegische Philosoph Jostein Gaarder meinte „Wenn das Gehirn des Menschen so einfach wäre, dass wir es verstehen könnten, dann wären wir so dumm, dass wir es trotzdem nicht verstehen könnten.“
Mit einem Wort: das Gehirn ist nicht so einfach, dass man es leicht verstehen kann. Man muss mühevoll forschen, um er zu verstehen.
Unsere Preisträgerin Dr. Marilena Wilding, MSc. zeigte im Bachelorstudium der Psychologie an der Karl-Franzens-Universität Graz ein besonderes Interesse an kognitiven und affektiven Neurowissenschaften. Im Masterstudium untersuchte sie Rolle von Ruhe-Netzwerken im menschlichen Gehirn und dessen Zusammenhang mit Persönlichkeitsmerkmalen.
Sie verfasste dann eine ausgezeichnete Dissertation, die einen innovativen Beitrag zum Verständnis neuronaler Prozesse hinter der subjektiven Wahrnehmung darstellt.
Parallel dazu engagierte sich Dr. Wilding unter anderem als Projektassistentin am BioTechMed Young Researcher Group NEUROVISION sowie beim Lab Rotation Programm am Institut für Neural Engineering der Technischen Universität Graz.
Aktuell ist Dr. Wilding Dozentin am Institut für Psychologie der Karl-Franzens-Universität. Sie erhielt zudem eine Forschungsstelle am Institut für Medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Medizinischen Universität Graz.
Nebenbei ist Dr. Wilding eine begeisterte Insektenforscherin. Sie studiert nebenberuflich Biologie und betreibt regelmäßig einen Blog über Insekten für die Zeitung „Der Standard“, den sie mit eigenen Fotografien ergänzt. Ihre Liebe zur Natur spiegelt sich auch in ihrer Freizeit wider, in der sie sich dem Laufen und der Tierfotografie widmet. Darüber hinaus ist sie eine begeisterte Pianistin. Wir dürfen nun der vielseitigen Forscherin den Josef-Krainer-Förderungspreis überreichen.
Würdigungspreise 2025
Die nächste Preisträgerin Priv.-Doz. Dr. Nicole Golob-Schwarzl, MSc, ist dem „Steirischen Gedenkwerk – Josef Krainer“ nicht unbekannt, denn sie erhielt bereits 2019 den Josef-Krainer-Förderungspreis, dem heute der Würdigungspreis folgt.
Schon damals durfte ich darauf hinweisen, dass es zwar unzählige Krankheiten, aber nur eine Gesundheit gibt. Der Medizin gelangen unglaubliche Fortschritte. Die einstigen Geiseln, wie Pest, Cholera und Pocken sind besiegt.
Doch noch immer plagen uns Tumorerkrankungen. Hier Heilung zu bringen ist das Ziel unserer Preisträgerin, die in Wagna aufwuchs, dann eine Ausbildung als Chemielaborantin absolvierte. Ihr Weg führte über die Berufsreifeprüfung und ein Bachelorstudium an der FH Joanneum zum Master an der Technischen Universität Graz. Es folgte die Promotion an der Medizinischen Universität Graz und die Habilitation in Molekularbiologie und Biochemie.
Dr. Golob-Schwarzl hat Wesentliches zur Biomedizin und translationalen Medizin geleistet. Sie befasst sich mit molekularen Mechanismen von Hauterkrankungen und Krebs und identifiziert jene Faktoren, die zur Entstehung und Progression von Krebserkrankungen mitwirken. Sie hat auch Pionierarbeit im Bereich der Gliomaforschung geleistet, indem sie neue therapeutische Zielstrukturen für die Behandlung dieser besonders herausfordernden Tumorentität identifizierte. Sie entwickelte auch bessere Behandlungsmethoden bei Psoriasis, aber auch bei anderen entzündlichen Hauterkrankungen, wie Neurodermitis, Akne oder Rosacea.
Zahlreiche Publikationen, Präsentationen, Vorträge und Patente bezeugen ihre wissenschaftliche Brillanz, wie ihre Beiträge zur Behandlung entzündlicher Erkrankungen sowie innovative diagnostische Verfahren zur Tumorerkennung.
Sie ist international gut vernetzt und bevor sie nun ihren Forschungsaufenthalt an der renommierten Icahn School of Medicine am Mount Sinai in New York antritt, dürfen wir den verdienten Josef-Krainer-Würdigungspreis überreichen.
Einer meiner Vorgänger, der Wirtschaftshistoriker Anton Tautscher, prägte den Satz: Es gibt viele Leute, die kaufen mit einem Geld, das sie nicht haben, Dinge, die sie nicht brauchen, um jene zu beeindrucken, die sie nicht mögen. Und Mahatma Gandhi meinte zum Konsumwahn: Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“
Der Konsumwahn ist die eine Seite des schonungslosen Ressourcenverbrauches.
Die andere Seite ist die Frage, wie umweltschonend alles produziert wird.
Hier sind wir auf gutem Weg, denn es gibt großartige Wissenschaftler, wie unsere nächste Preisträgerin, Assoc.-Prof. DI Dr. Marlene KIENBERGER. Sie hat viele Facetten. Ihre Freizeit gehört dem Reisen und der Musik, sie ist Mitglied des Grazer Chors „Jedesmal anders“, wo sie jazzige Arrangements pflegt. Ihre größte Erfüllung jedoch findet sie in ihrer Familie: Seit fast 6 Jahren sorgt ihre Tochter Karolina dafür, dass es nie langweilig wird.
Doch zurück zur Wissenschaft. Nach dem Diplomstudium der Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Graz promovierte sie über industrielle Anwendung von Flüssigmembranpermeation.
Dann war sie in der Industrie, unter anderem bei TDK und trug wesentlich zur Einführung moderner Methoden des statistischen Prozesscontrollings bei.
Schließlich kam sie als PostDoc zurück an die Technische Universität Graz. Sie wirkte an der Konzeption des Masterstudiengangs „Biorefinery Engineering“ mit. An der University of Melbourne vertiefte sie ihre Einblicke in Extraktionstechnologien für Cannabinoide.
Nun ist Marlene Kienberger assoziierte Professorin für Separationstechnologien am Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der TU Graz. Sie leitet die Arbeitsgruppe „Biorefinery“. Hier geht es um die staunenswerte Umwandlung erneuerbarer Biomasseressourcen in wertvolle Produkte. Diesen wichtigen Beitrag zu einer zukunftsträchtigen und nachhaltigen Technik zeichnen wir nun mit dem Josef-Krainer-Würdigungspreis aus.
Priv.-Doz. Mag. Dr. Corinna PERCHTOLD-STEFAN widmet sich der Erforschung der malevolenten Kreativität. In ihrer Promotion und Habilitation an der Karl-Franzens-Universität Graz erforscht sie, inwiefern kreative Prozesse auch destruktiv wirken können. Sie befasst sich mit kreativen Formen aggressiven Verhaltens – von Lügen und Rufschädigung über Cybermobbing bis hin zu Vandalismus und Diebstahl. Wie heißt es in einem EAV-Song so treffend: Das Böse ist immer und überall… Und der amerikanische Nobelpreisträger William Faukner meinte einmal: Auf die bösen Menschen ist Verlass, sie ändern sich wenigstens nicht.
Unsere Preisträgerin kombiniert verhaltenswissenschaftliche Analysen mit neurowissenschaftlichen Methoden.
Welche Persönlichkeitsmerkmale und welche Umstände begünstigen malevolente Kreativität? Welche neuronalen Mechanismen liegen ihr zugrunde?
Hier ist sie eine international führende Forscherin.
In einer zukunftsweisende vom FWF geförderte Studie analysiert sie nun, inwiefern das Wahrnehmen und Befürworten kreativer Schadenshandlungen deren tatsächliche Umsetzung beeinflusst. Diese Forschung liefert hochrelevante Erkenntnisse.
Corinna Perchtold-Stefan setzt sich auch intensiv mit der Faszination wahrer Verbrechen auseinander. Sie fragt, warum sich insbesondere Frauen für True Crime interessieren und welche psychologischen Mechanismen dabei eine Rolle spielen. Sie ist in den Medien präsent und versteht es psychologische Erkenntnisse verständlich zu vermitteln.
Sie zeigt, dass Psychologie auch konkrete gesellschaftliche Relevanz besitzt.
Privat findet sie einen Ausgleich in der Natur. Gemeinsam mit ihrem aus Salzburg stammenden Ehemann genießt sie ihr Zuhause am Schöckl, dies ermöglicht Spaziergänge in den Wäldern direkt vor der Haustür. Heute führte ihr Spaziergang zur alten Universität, wo derzeit nichts Böses passiert. Ganz im Gegenteil: Wir dürfen nun den verdienten Josef-Krainer-Würdigungspreis überreichen.
Große Josef-Krainer-Preise 2025
Es heißt: „Glück kann man nicht kaufen, aber Eiscreme. Und das ist fast das gleiche.“
Damit kommen wir zu „Charly“ Temmel. Er ist jener Unternehmer, der in den amerikanischen Medien vom einstigen Eisprinzen nun zum „Eiskönig“ gereift ist.
Charly Temmel wurde in St. Andrä im Sausal geboren. Als gelernter Koch arbeitete er in vielen Häusern, ehe er 1986 in Puntigam eine eigene Konditorei eröffnete. Hier produzierte er hervorragendes Eis und er startete ein Unternehmen, das heute mit 16 Standorten in der Steiermark, einer Eisfabrik in den USA und internationalen Partnern weltweit vertreten ist.
1995 traf Temmel eine mutige Entscheidung: Er wanderte samt Familie in die USA aus.
Die ersten Jahre waren nicht einfach, denn hier dominierte das abgepackte Eis. Er passte sein Geschäftsmodell an und verwandelte seine ersten Eisläden in erfolgreiche Restaurants. Die Partnerschaft mit einem italienischen Ehepaar führte zum Label „Gelato“ und Temmel begann Eis für tausende Supermärkte und Tankstellen zu produzieren. Heute ist seine Marke nicht nur in den USA ein Qualitätsbegriff.
Charly Temmel ist Meister der Partnerschaften und hat so sein Unternehmen stetig vergrößert. Er setzt auf Menschen, die er zu Partnern auf Augenhöhe macht. Der Auslandssteirer: Arnold Schwarzenegger unterstützte Temmel, als er das „Schatzi on Main“, eines der bekanntesten Restaurants in Los Angeles, übernahm. Dies wurde zum Treffpunkt für Prominente wie Bruce Willis, Cindy Crawford und viele andere. Doch auch hier blieb Temmel bodenständig. Sein Motto: „Ich weiß, was ich kann, und möchte den Gästen einen tollen Abend bereiten“.
Charly Temmel engagierte sich auch im heimischen Fußball Als Präsident von Sturm-Puntigamer führte er in 90er Jahren das Team zu großen Erfolgen, und auch heute noch lautet sein Motto: „Einmal Sturm, immer Sturm.“
Temmel blieb heimatverbunden und pendelt zwischen Kalifornien und Graz. Er ist stolz auf Sohn Swen, der in den USA als Schauspieler und Produzent erfolgreich ist. Und er ist voll Dankbarkeit gegenüber seiner Frau Maria, sie hat ihn stets vorbildlich unterstützt.
Wir dürfen nun den Großen Josef-Krainer-Preis überreichen.
Große Krainerpreise 2025
Es ist schön, dass der Grandseigneur des deutschsprachigen Film- und Fernsehwesens, Friedrich von Thun, einen starken Bezug zur Steiermark hat. Friedrich von Thun, wurde in einer dem Hochadel angehörenden Familie in Mähren geboren. Nach der Vertreibung kam die Familie nach Leoben, wo unser Preisträger die Volksschule und dann das Gymnasium in Seckau besuchte. Hier wurde die Liebe zum Theater geweckt, denn es gab erste Bühnenmöglichkeiten, die unser Preisträger als willkommene Ablenkung von Griechisch- und Lateinvokabeln betrachtete – nicht ahnend, dass da ein Grundstein für seine herausragende Schauspielkarriere entstand. Er studierte dann in München Germanistik und Theaterwissenschaften, nahm Schauspielunterricht und trat im studentischen Kabarett auf.
Sein Bühnendebüt gab Friedrich von Thun 1963 an den Münchner Kammerspielen unter Axel von Ambesser. Es folgte ein Filmauftritt in Helmut Käutners „Lausbubengeschichten“. 1970 war er in Michael Verhoevens gesellschaftskritischem Vietnam-Drama „O.K.“ zu sehen,
In Franz Werfels „Eine blassblaue Frauenhandschrift“ bot er eine Glanzleistung, die den großen Fernseh-Preis von Monte Carlo einbrachte. Internationale Produktionen folgten: Er verkörperte Albert Schweitzer in „The Young Indiana Jones Chronicles“, spielte unter Steven Spielberg in „Schindlers Liste“ und auch Federico Fellini wusste sein Talent zu schätzen.
Friedrich von Thun prägte auch zahlreiche Fernsehformate. Alle Auftritte aufzuzählen wäre abendfüllend. Stellvertretend sei die beliebte Reihe „Zimmer mit Stall“ (Aglaia Szyszkowitz) erwähnt. Es gab Auftritte in über 200 TV-Produktionen, wie „Tatort“ oder „Das Traumschiff“. Über 40 Dokumentationen realisierte unser Preisträger für den ORF als Regisseur, Moderator und Produzent. So entstand z.B. „Auf Rot Weiss Roten Spuren“, nach einer Idee von Fritz Molden.
Seit Jahrzehnten ist unser Preisträger eine beachtete und beliebte künstlerische Instanz des deutschsprachigen Films und Fernsehens. In einem Interview sagte unser Preisträger unlängst: „Ich bin überzeugt, dass mich die Zeit in der Steiermark für mein ganzes Leben geprägt hat. Für seine Leistungen wurde Friedrich von Thun vielfach ausgezeichnet – heute dürfen wir den Großen Josef-Krainer-Preis hinzufügen.