Großer Josef Krainer-Preis 2012

Univ.-Prof. Dr. Helmut DENK
Marion MITTERHAMMER
Dr. Friedrich SANTNER

Josef Krainer-Würdigungspreis 2012

Doz. Mag. Dr. Barbara STELZL-MARX

Josef Krainer-Förderungspreis 2012

Dipl.-Pflegepädagogin Dr. Juliane EICHHORN-KISSEL
Mag. Dr. Irene HOLZER
Dipl.-Ing. Dr. Markus PÖTSCH
Mag. Dr. Eva TSCHERNER

Eva Tscherner, Barbara Stelzl-Marx, Juliane Eichhorn-Kissel, LH a.d. Josef Krainer, Helmut Denk, Marion Mitterhammer, Markus Pötsch, Friedrich Santner, LH-Stv. Hermann Schützenhöfer, Obmann Gerald Schöpfer und Irene Holzer (v. l.)
© Foto Fischer

Großer Josef Krainer-Preise

em. Univ.-Prof. Dr. Helmut DENK
Der in Scheibbs geborene, später Pathologe promovierte an der Universität Wien 1964 „sub auspiciis praesidentis“. Nach der Habilitation in Allgemeiner und Experimenteller Pathologie sowie Pathologischer Anatomie nahm er 1974/75 eine Gastprofessur am Pharmakologischen Institut der Yale University in New Haven (USA) an. Von 1983 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008 war er ordentlicher Universitätsprofessor für Pathologische Anatomie und Vorstand des Instituts für Pathologie der Medizinischen Universität Graz, mit einem Team von rund 120 Mitarbeitern. Seit vielen Jahren liegt das Schwergewicht seiner wissenschaftlichen Arbeit auf pathologischen Veränderungen der Leberzellen. Die Form von „Mallory-Denk“-Einschlusskörpern in Leberzellen findet sich bei einer Reihe von schweren chronischen Lebererkrankungen, Ähnliches lässt sich auch bei chronisch-degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems nachweisen (z.B. bei Morbus Alzheimer). Mit drei Kollegen gründete Denk 2001 das Grazer Biotech-Unternehmen Oridis Biomed als einen Spin-off der Medizinischen Universität Graz. Das Unternehmen erforscht Herkunft und Entstehung von Krankheiten mit dem Fokus auf Stoffwechselerkrankungen der Leber. Seit 2009 hat er nun das Amt des Präsidenten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften inne. Er verantwortet dabei insgesamt 64 Forschungseinrichtungen an zehn Standorten in Österreich – davon drei in der Steiermark – mit in Summe etwa 1100 MitarbeiterInnen.

Marion MITTERHAMMER 
Die in Bruck an der Mur geborene Schauspielerin und Charakterdarstellerin erhielt ihre ersten Engagements am Theater Baden-Baden und den Salzburger Festspielen, wo sie mit den Regisseuren Jürgen Flimm und Thomas Langhoff zusammenarbeitete. 1990 ging sie an der Seite von Götz George auf Theatertournee mit einer Produktion von Tschechows Platonow. Es folgten zwei Jahre am Theater in der Josefstadt in Wien; dort spielte sie u.a. unter der Regie von Otto Schenk und Harald Clemen. Fürs Fernsehen stand sie erstmals in der Serie „Salzbaron“ vor der Kamera. Zudem spielte sie im Film „Klimt“ die Schwester des porträtierten Jugendstilmalers an der Seite von John Malkovich. 2008 führte sie ihr Weg wieder ans Theater und sie spielte unter der Regie von Ulrike Maack die Rolle einer amerikanischen Kriegsberichterstatterin im Stück „Zeitfenster“ an den Hamburger Kammerspielen. Zu ihren Projekten der jüngeren Zeit gehören u.a. David Schalkos neuester Film „Wie man leben soll“ und Marie Kreutzers „Die Vaterlosen“. Letzterer wurde mit dem Großen Diagonale-Preis als „Bester österreichischer Kinospielfilm 2010/2011″ ausgezeichnet. Mitterhammer selbst bekam den Diagonale-Schauspielpreis.

Dr. Friedrich SANTNER
Er trat 1986 in das Familienunternehmen Anton Paar ein. Als Leiter der Abteilungen Marketing und Vertrieb und später als Geschäftsführer ausländischer Tochterunternehmen der Anton Paar GmbH baute er systematisch ein internationales Vertriebsnetz auf. 1997 wurde er schließlich Geschäftsführer der Anton Paar GmbH. Das Unternehmen ist federführend in wissenschaftlicher Messtechnik, z.B. auf dem Gebiet der Dichte- und Konzentrationsmessung oder in der Bestimmung von gelöstem CO2. Der Konzern ist seit dem letzten Zukauf mit einer Belegschaft von fast 1.500 MitarbeiterInnen mittlerweile mit 17 Tochterunternehmen und 110 Vertriebspartnern in mehr als 80 Ländern weltweit aktiv. Der Großteil der Entwicklung und Produktion der Anton Paar GmbH findet in Graz statt, die Exportquote beträgt etwa 95%. Rund ein Fünftel des Umsatzes – dieser betrug im Jahr 2010 140 Millionen Euro – wird jährlich in Forschung und Entwicklung investiert. Aber auch über das eigene Unternehmen hinaus ist Friedrich Santner sehr aktiv. So gehört er seit 2007 dem Aufsichtsrat der Styria Media Group an und wurde im Vorjahr dessen Vorsitzender. Seit 2008 hat er einen Sitz im Verwaltungsrat der Metrohm AG in der Schweiz und ist seit 2010 Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Verwaltungssparkasse. Auch sein Engagement als Aufsichtsrat beim SK Sturm Graz sei erwähnt.

Josef Krainer-Würdigungspreis 2012

Doz. Mag. Dr. Barbara STELZL-MARX
Sie studierte Geschichte, Anglistik/Amerikanistik und Slawistik an der Karl-Franzens-Universität Graz sowie an den Universitäten Oxford, Wolgograd und an der Stanford University. Fragen des Kalten Kriegs, der Sowjetischen Besatzung in Österreich 1945-1955 und der Sozial- und Kulturgeschichte des Stalinismus bilden bis heute ihre wesentlichen Forschungsschwerpunkte, auch am Institut für Kriegsfolgenforschung in Graz. Seit 2002 ist die Autorin von mehr als 100 Fachbeiträgen in wissenschaftlichen Zeitschriften und Sammelbänden und (Mit-)Herausgeberin zahlreicher Publikationen, stellvertretende Leiterin des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung; seit 2005 ist sie zudem als Lehrbeauftragte an der Karl-Franzens-Universität Graz tätig. Darüber hinaus ist Stelzl-Marx Vizepräsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission; Schriftführerin der Österreichisch-Russischen Historiker-Kommission. So war sie zuletzt wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts „Der Wiener Gipfel 1961: Kennedy – Chruščev“ und leitet seit vergangenen Oktober das vom Österreichischen Zukunftsfonds geförderte Forschungsprojekt „Besatzungskinder in Österreich“.

Josef Krainer-Förderungspreis 2012

Dipl.-Pflegepädagogin Dr. Juliane EICHHORN-KISSEL
Das Diplomstudium der Pflegepädagogik absolvierte sie in Berlin an der Charitée-Universitätsmedizin-Klinik. 2006 verschlug es Juliane Eichhorn-Kissel schließlich in die schöne Steiermark, wo sie – nun wohnhaft in Kumberg – ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am damals neu gegründeten Institut für Pflegewissenschaft an der Medizinischen Universität Graz begann. Bereits 2009 stieg sie zur stellvertretenden Institutsleiterin für den Bereich Lehre auf. Im Vorjahr konnte sie dieses Studium, als Erste überhaupt, mit ausgezeichnetem Erfolg abschließen und bekam dazu feierlich den Titel „Doctor rerum curae“ verliehen. Ihre Dissertation mit dem Titel „The Care Dependency Scale for Rehabilitation“ beschäftigt sich mit der Messung und Beurteilung von Pflegeabhängigkeit durch die sogenannte Pflegeabhängigkeitsskala in der Rehabilitation.

Mag. Dr. Irene HOLZER 
2007 schloss Irene Holzer ihr musikwissenschaftliches Studium 2007 ebenfalls in ausgezeichneter Weise ab und erhielt für ihre Diplomarbeit unter anderem den Förderpreis des Erzbischof Rohracher-Studienfonds. Ende 2010 erhielt sie das Doktorrat aus Musikwissenschaft „sub auspiciis praesidentis“ an der Universität Salzburg. Erst kürzlich wurde sie für ihre Dissertation mit dem Titel „La santa unione de le note“ mit dem Dr. Maria Schaumayer-Stiftungspreis ausgezeichnet. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich in exzellenter Weise mit der analytisch-wissenschaftlichen Aufarbeitung der kompositorischen Verfahren in neun Messen des Komponisten Adrian Willaert, dessen Todestag sich heuer übrigens zum 450. Mal jährt.

Dipl.-Ing, Dr. Markus PÖTSCH
Er studierte Bauingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Geotechnik an der Universität Graz. Mit seiner Dissertation „The analysis of rotational and sliding modes of failure for slopes, foundations, and underground structures in blocky, hard rock“ legte Pötsch den Grundstein für eine vollständige Analyse und Bemessung von Stützungsmaßnahmen aller potentiell gefährlichen Felsblöcke einer Felsböschung bzw. eines Untertagebauwerks mit einer einzelnen Geländeaufnahme in Echtzeit. Die Arbeit integriert eigene Untersuchungen und geeignete, sorgfältig recherchierte Ansätze aus der Fachliteratur, um daraus eine umfassende und generalisierte Methode für die Planung standsicherer Bau- und Abbautätigkeiten in klüftigem Gebirge zu generieren. Er verfasste inzwischen mehr als 15 einschlägige wissenschaftliche Beiträge.

Mag. Dr. Eva TSCHERNER
Europarecht im weitesten Sinn stand schon im Zentrum ihrer Diplomarbeit: „Besitzbegriff und Besitzschutz in Österreich und Frankreich“. Ein Halbjahres-Praktikum beim EU-Abgeordneten und ÖVP-Delegationsleiter Othmar Karas vervollständigte ihre Zeit in Straßburg. Zu einem einmonatigen Vortrags- und Forschungsaufenthalt am Zentrum für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht der Ludwigs-Maximilians-Universität München. Die Thematik ihrer Dissertation Arbeit betrifft das „Internationale Privatrecht in Arbeitsbeziehungen und europäische Grundfreiheiten“ mit Fokus auf die nationale sowie europäische Rechtslage für grenzüberschreitende Arbeitsbeziehungen. Die Arbeit gibt einen umfassenden Überblick über die weitreichenden Auswirkungen von spezifischen EuGH-Entscheidungen auf das Europarecht sowie die nationalen Privatrechtsordnungen.

 

 

Laudatio des Obmannes LAbg. oUniv.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Willkommen in der Aula der alten Universität. Namens des „Steirischen Gedenkwerkes“ darf ich Sie sehr herzlich zur Verleihung der diesjährigen Josef Krainer-Preise begrüßen.

Im Fokus des heutigen Nachmittags stehen natürlich unsere Preisträgerinnen und Preisträger, die ich ganz besonders begrüße, aber auch alle Angehörigen und Freunde, die vielleicht durch jahrelange mentale oder materielle Unterstützung zu den großartigen Leistungen beigetragen haben.
Diese Feierstunde ist vor allem Ihnen gewidmet, genießen Sie diese.

Begrüßungsliste

Es wären noch viele namentlich zu begrüßen. So Ihnen allen, meine sehr verehrten Damen und Herren nochmals einen herzlichen Gruß. Jeder von Ihnen ist unser Ehrengast.

Die nun zu vergebenden Preise tragen den Namen des unvergessenen steirischen Landeshauptmannes Josef Krainer Senior, der als Landeshauptmann von 1948 bis 1971, also mehr als 23 Jahre, die steirische Politik geprägt hat. Auf seine Persönlichkeit wird sicher LH.-Stv. Hermann Schützenhöfer noch hinweisen.
Im Gegensatz zu den Josef Krainer-Heimatpreisen, die immer im November vergeben werden, überreichen wir heute die Wissenschaftspreise, und die Großen Josef Krainer-Preise.
Zunächst werden nun die Josef Krainer-Wissenschaftspreise vergeben. Dabei geht es ausschließlich um hervorragende wissenschaftliche Leistungen. Durch die Förderpreise sollen junge Talente ermuntert werden. Der Würdigungspreis geht hingegen an eine bereits arrivierte Persönlichkeit. Der wissenschaftliche Beirat holt vor seinen Entscheidungen jeweils Gutachten von völlig unabhängigen in- und ausländischen Experten ein.
Dem Beirat gehören folgende Wissenschaftler an:

Univ.-Prof. Dr. Alfred ABLEITINGER
ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Walter BERNHART
em.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Reinhard HABERFELLNER
ao.Univ.-Prof. Dr. Hubert ISAK
em.Univ.-Prof. Dr. Hartmut KAHLERT
em.Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Thomas KENNER
ao.Univ.-Prof. Dr. Igor KNEZ
em.Univ.-Prof. Dr. Dr.h.c. Wolfgang MANTL
ao.Univ.-Prof. Dr. Willibald PLESSAS
Ass.-Prof. Mag. Dr. Klaus POIER
em.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. DDr. Dr.-Ing.e.h. Willibald RIEDLER
Rektor ao.Univ.-Prof. MMag. Dr. Georg SCHULZ, MSc
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Werner SITTE
ao.Univ.-Prof. Mag. DDr. Michael STEINER

Wie im wissenschaftlichen Leben üblich, verschweige ich die Namen der Gutachter, weil hier die Anonymität ein hohes Maß an Objektivität garantiert.
Als Vorsitzender darf ich für die konstruktive ehrenamtliche Arbeit allen Gutachtern und Beiratsmitgliedern herzlich danken.
Besonderer Dank gilt auch Herrn Dr. Klaus Poier, dem Geschäftsführer des Krainer-Gedenkwerkes, unserem umsichtigen Finanzmanager Dr. Karl Maitz, Mag. Klaus Kleinberger und allen meinen Institutsmitarbeiterinnen, die im Umfeld dieser Preisverleihung mitwirken.
Es werden heute – diese Auswahl traf der Vorstand des Gedenkwerkes – auch drei Große Krainer-Preise an ganz besondere Persönlichkeiten überreicht.

Für die musikalische Begleitung des heutigen Festaktes sorgt das Klarinettenensemble des Musikvereines „Heimatklang“ Puch bei Weiz unter der Leitung von Mag. Norbert Lipp MBA. Es spielen Daniela Leiner, Martin Schweighofer, Christina Schmid, Bianca Pichler, Jakob Dunst und Mag. Norbert Lipp. Und wir freuen uns, dass auch der Obmann des Musikvereines, Herr Dipl. Ing. (FH) Karl Pichler heute mit dabei ist.
Wir hörten bereits eine Gavotte von Arcangelo Covelli, und wir werden noch den „Choral St. Anthony“ von Joseph Haydn hören, ferner den Marsch „Wien bleibt Wien“ von Johann Schrammel und die „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauß.

Für alle die ein Handy mithaben: Sie kennen also die Musikabfolge und können nun darauf Ihre Klingeltöne abstimmen.

Die Vorstellung der sehr unterschiedlichen Preisträger wird bewusst machen, was es so an großartigen Leistungen in unserem Land gibt.


Wir beginnen mit der Vergabe der Josef Krainer-Förderungspreise

Dipl.-Pflegepädagogin Dr. Juliane EICHHORN-KISSEL

Trotz aller beachtlichen Fortschritte der Menschheitsgeschichte – man denke dabei u.a. an die gestiegene Lebenserwartung – bleiben uns Krankheit und schließlich auch der Tod, als die Schlusspointe des Lebens, nicht erspart. Die aktuellen demographischen Veränderungen machen die Pflege zu einem Jahrhundertthema.
Hier ist auch die Wissenschaft gefordert, denn einerseits gilt es, die Anforderungen der Ökonomie zu erfüllen: Pflege muss finanzierbar bleiben. Andererseits ist Pflege ein sehr persönlicher Dienst, der hohe Menschlichkeit erfordert.
Juliane EICHHORN-KISSEL wurde in Deutschland geboren und absolvierte nach dem Friedrich von Hardenberg-Gymnasium in Greußen, die Krankenpflegeausbildung in Erfurt. Dann studierte sie Pflegepädagogik an der Berliner Charité, einer der größten Universitätskliniken Europas. Während des Studiums arbeitete Frau EICHHORN-KISSEL als studentische Mitarbeiterin an der Berliner Charité und als Krankenschwester in Potsdam. Sie war auch wissenschaftliche Beraterin am Evangelischen Krankenhaus Hubertus in Berlin und lehrte im Gesundheitswesen.
2006 zog Juliane EICHHORN-KISSEL in die Steiermark, wo sie – nun in Kumberg angesiedelt – ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am neu gegründeten Institut für Pflegewissenschaft an der Medizinischen Universität Graz begann. Bereits 2009 stieg sie zur stellvertretenden Institutsleiterin für den Bereich Lehre auf.
Daneben startete sie mit dem neuen Doktoratsstudium der Pflegewissenschaft, das an der Medizinischen Universität Graz in Kooperation mit der Charité Berlin und der Universität Maastricht angeboten wird.
Im Vorjahr konnte sie dieses als Erste mit ausgezeichnetem Erfolg abschließen und bekam den Titel „Doctor rerum curae“ verliehen. Ihre Dissertation „The Care Dependency Scale for Rehabilitation“ hat ein in Österreich neues praktikables Instrument zum Inhalt, mit dem die Pflegeabhängigkeit identifiziert werden kann. Juliane EICHHORN-KISSEL ist Mitglied der European Research Group in Elderly Care (EURECARE), Autorin vieler Publikationen zur Pflegewissenschaft sowie Reviewer und Guest Editor für verschiedene Fachzeitschriften.

Die Organisation wissenschaftlicher Konferenzen, die Durchführung universitärer Forschungsprojekte und die Mitarbeit an den Curricula der Gesundheits- und Pflegewissenschaftsstudien in Graz vervollständigen ihr vielfältiges Tätigkeitsprofil. Derzeit ist Frau EICHHORN-KISSEL karenziert, sie wird aber demnächst wieder erfolgreich in Forschung und Lehre zurückkehren.

Der verdiente Josef Krainer-Förderungspreis 2012 soll zu weiteren wissenschaftlichen Leistungen anspornen.



Nach Thomas Carlyle ist „die Sprache der Engel“ die Musik. Ihr hat sich unsere nächste Preisträgerin verschrieben.

Mag. Dr. Irene HOLZER

Irene HOLZER wurde in Rauris in Salzburg geboren. Sie besuchte das Salzburger Oberstufenrealgymnasium der Ursulinen mit musisch-kreativem Schwerpunkt. Schon früh spielte sie in vielen Ensembles der Volksmusik wie auch im klassischen Bereich und sie beweist ihr Talent an verschiedensten Instrumenten.
Sie studierte ein Jahr in Graz für das Lehramt der Deutschen Philologie und Katholische Religionspädagogik.
Nach dem Wechsel an die Universität Salzburg schloss sie dort das Bakkalaureat der Deutschen Philologie mit Auszeichnung ab und wandte sich auch ihrer großen Liebe, der Musik zu und inskribierte Musikwissenschaften. Währenddessen arbeitete sie als Studienassistentin an der Abteilung für Musik- und Tanzwissenschaft und war an der Konzeption mehrerer E-learning-Kurse beteiligt.
Nach Erwerb des musikwissenschaftlichen Diploms, ebenfalls mit Auszeichnung, begann sie mit dem Doktoratsstudium der Musikwissenschaft und trat eine befristete Stelle als Universitätsassistentin in Basel an.
Anschließend war sie DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, ging zu Forschungszwecken an die Ludwig-Maximilians-Universität München und an die University of California in Berkeley.
Ende 2010 promovierte sie „sub auspiciis praesidentis“ an der Universität Salzburg.
Erst kürzlich wurde ihre Dissertation „‘La santa unione de le note,‘ Kompositionsstrategien in Adrian Willaerts Messen“, dessen Todestag sich heuer zum 450. Mal jährt, mit dem Dr. Maria Schaumayer-Stiftungspreis ausgezeichnet. Ihre Arbeit ist laut den unabhängigen Gutachten von exzellenter Qualität.
Nun verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt fix in die Steiermark, um damit ihrem Verlobten Daniel Kiener zu folgen, ein hervorragender Nachwuchswissenschaftler, seit zwei Jahren Träger des Josef Krainer-Förderungspreises und Assistenzprofessor an der Montanuniversität Leoben, wo er soeben als Top Cited Author 2011 ausgezeichnet wurde.
Frau Dr. Holzer arbeitet als freiberufliche Produktionsassistentin und Texterin für E-Learning-Videos bei der Grazer Firma video2brain und war als Lehrbeauftragte an den Universitäten Basel und Bratislava tätig. Sie hat zahlreiche Publikationen aufzuweisen.

Leider gibt es aber in der Entwicklung dieses exzellenten Forscherpaares einen Wertmutstropfen, der zum Nachdenken Anlass geben sollte. Ihre Hoffnung, dass sie in ihrem Fach in der Steiermark wissenschaftlich Fuß fassen könnte, hat sich trotz großartiger Leistungen noch nicht erfüllt. Sie könnte dazu beitragen, die Musikwissenschaft methodisch und inhaltlich zu befruchten.

Er soll uns bewusst sein, dass es junge Nachwuchstalente in der Wissenschaftslandschaft nicht immer leicht haben, auch dann nicht, wenn sie durch exzellente Leistungen brillieren. Der Josef Krainer-Förderungspreis 2012 soll Mut machen. 



Von Max Weber stammt der berühmte Satz, die Politik sei „ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich”. Damit gibt sich unser nächster Preisträger nicht zufrieden – er bohrt mit Leidenschaft in den härtesten aller Gesteine.

Dipl.-Ing. Dr. Markus PÖTSCH

Markus PÖTSCH wurde in Schladming geboren und lebt mit seiner Lebensgefährtin Karin und der gemeinsamen Tochter Anna in Graz. 1994 maturierte er mit Auszeichnung an der Höheren Technischen Bundeslehranstalt Saalfelden in der Fachrichtung Hochbau, ehe er an der Technischen Universität Graz das Studium des Bauingenieurwesens mit der Vertiefung in Geotechnik begann.
Nach einem Auslandsaufenthalt an der Universidad de Granada schloss er sein Studium mit der Diplomarbeit „Influence of the three-dimensional stress condition at the tunnel face on the stability of removable blocks” ab. Dafür erhielt er den Förderpreis der Österreichischen Gesellschaft für Geomechanik.
Dann war er für mehr als ein Jahr bei der 3G Gruppe Geotechnik Graz tätig, um sich dann aber wieder der Wissenschaft zuzuwenden. 2003 nahm er das Doktoratsstudium an der TU Graz auf und trat eine Stelle als Forschungsassistent am Institut für Felsmechanik und Tunnelbau an. 2007 wechselte Markus PÖTSCH wieder in die Privatwirtschaft und ist seitdem Verkaufsleiter der 3G Software & Measurement GmbH.
Er ist für das Unternehmen, das bereits Exportpreise gewann, weltweit unterwegs, hält Vorträge auf internationalen Fachtagungen und treibt die Weiterentwicklung der geotechnischen Berechnungsverfahren voran. Zudem fallen der Systemverkauf und die technische Dokumentation in seinen Tätigkeitsbereich.
Die Wissenschaft hat er aber nicht verlassen, denn sein Doktoratsstudium führte er fort und konnte heuer mit Auszeichnung abschließen.

Mit der Dissertation „The analysis of rotational and sliding modes of failure for slopes, foundations, and underground structures in blocky, hard rock” ermöglicht er eine vollständige Analyse und Bemessung von Stützungsmaßnahmen aller potentiell gefährlichen Felsblöcke einer Felsböschung bzw. eines Untertagebauwerks mit einer einzelnen Geländeaufnahme in Echtzeit.

Er integriert eigene Untersuchungen und geeignete, sorgfältig recherchierte Ansätze aus der Fachliteratur, um daraus eine umfassende Methode für die Planung standsicherer Bau- und Abbautätigkeiten in klüftigem Gebirge zu generieren.

Der Autor von zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen, die alle durch ihre klare und präzise englische Sprache auch eine internationale Ausrichtung erfahren, greift dabei auf Wissen aus verschiedensten Disziplinen zurück. Seine Arbeit wurde von den Gutachtern mit den höchsten Lorbeeren bedacht.

So dürfen wir Herrn Markus PÖTSCH für seine herausragenden Leistungen sehr herzlich zum Josef Krainer-Förderungspreis 2012 gratulieren und wir wünschen ihm, dass er auch weiterhin zielstrebig seinen Weg machen wird – auch mitten durch das härteste Gestein.



„Es ist mit der Jurisprudenz wie mit dem Bier; das erste Mal schaudert man, doch hat man’s einmal getrunken, kann man’s nicht mehr lassen.“ Dies behauptete jedenfalls Altmeister Johann Wolfgang von Goethe, von dem vielleicht gar nicht so bekannt ist, dass er in Leipzig Jus studiert hatte und seine nur mäßig florierende Anwaltspraxis aufgab, um dann einer der bedeutendsten Dichter zu werden.

Nicht mehr von der Jurisprudenz lassen kann Mag. Dr. Eva TSCHERNER.

Eva TSCHERNER ist gebürtige Grazerin und begann 2002 das Jus-Studium in Graz. Bereits 2006 konnte sie mit der Diplomarbeit „Besitzbegriff und Besitzschutz in Österreich und Frankreich“ als eine der 20 besten AbsolventInnen der Rechtswissenschaften abschließen.
Im Diplomstudium, während dem sie u.a. als Praktikantin an der Österreichischen Außenhandelsstelle in Prag war, absolvierte sie einen Erasmus-Aufenthalt in Strasbourg. In der Folge erlangte sie das Diplôme de l’Institut d’Etudes Politiques de Strasbourg. Ein EU-Praktikum vervollständigte diesen Auslandsaufenthalt.
Dann arbeitete Frau TSCHERNER als Universitätsassistentin am Grazer Institut für Zivilrecht, Ausländisches und Internationales Privatrecht.
Sie war auch als Mitarbeiterin von JusGuide für die Aufbereitung zivilrechtlicher Entscheidungen des OGH für einen Newsletter verantwortlich. Außerdem verfasste sie mehrere wissenschaftliche Publikationen, u.a. zu europarechtlichen Belangen.
Sie begann auch das Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften und absolvierte einen Vortrags- und Forschungsaufenthalt am Zentrum für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Nach einer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Evidenzbüro des Obersten Gerichtshofes in Wien konnte Eva TSCHERNER ihr Doktorat noch im September 2011 – also in zügiger Manier – mit ausgezeichnetem Erfolg abschließen. Und trotzdem bleibt ihr die Zeit, sich Hobbies zu widmen. Dazu zählt beispielsweise Chigong, eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform.
Ihre Dissertation wurde auch durch die Dr. Maria Schaumayer-Stiftung prämiert und sie erhielt einen „Award of Excellence 2011“ des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Ihre Arbeit betrifft das „Internationale Privatrecht in Arbeitsbeziehungen und europäische Grundfreiheiten“ mit Fokus auf die nationale sowie europäische Rechtslage. Sie gibt einen umfassenden Überblick über die tiefen Auswirkungen von spezifischen EuGH-Entscheidungen auf das Europarecht und die nationalen Privatrechtsordnungen.
Dies ist eine wichtige Aktivität, denn „die Welt des 21. Jahrhunderts wird nur dann ihre Stabilität bewahren können, wenn sie von der Stärke des Rechts und nicht vom Recht des Stärkeren bestimmt wird.“(Hans-Dietrich Genscher).
Die Gutachter waren vollauf begeistert: Eva TSCHERNER hat ein ausgezeichnetes monografisches Standardwerk zum rechtlichen Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik im europäischen Kontext geschaffen.
Ihr gelang es aus einer Fülle scheinbar nicht zusammenhängender Einzelaspekte europäischen Rechts durch eingehende Analyse Einblicke über die Entwicklung desselben zu geben.
Wir zeichnen nun diese exzellente Leistung mit dem Josef Krainer-Förderungspreis 2012 aus und dürfen Frau TSCHERNER auch zu ihrer Stelle als Assistenzprofessorin am Grazer Institut für Zivilrecht gratulieren, die sie nach ihrer Gerichtspraxis ab dem kommenden Monat antreten wird.



Josef Krainer-Würdigungspreis 2012

Thomas Eliot wies einmal darauf hin, dass es viele Arten von Provinzialismus gibt. Vordergründig denkt man dabei an die geografische Dimension, wenn jemand sein Dorf nie verlässt und glaubt, dass der eigene Kirchturm der Nabel der Welt sei. Es gibt aber auch einen Provinzialismus auf der Zeitachse, wenn einer glaubt, dass die Geschichte der Menscheit erst mit der eigenen Geburt beginnt.  In vielen Studiengängen wurde alles Historische gekappt und der Geschichtslosigkeit folgt mitunter eine große Ratlosigkeit, weil es an integralem Wissen mangelt.

Wie spannend und wertvoll aber die Beschäftigung mit der Zeitgeschichte sein kann, das belegt unsere Preisträgerin Dozentin Mag. Dr. Barbara STELZL-MARX

Barbara STELZL-MARX ist gebürtige Grazerin und lebt heute mit ihrem Mann, Dr. Michael Stelzl, in Gedersberg bei Graz. Sie studierte Anglistik/Amerikanistik, Slawistik und Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz sowie an den Universitäten Oxford, Wolgograd und an der Stanford University.
In all den Studien, die sie mit ausgezeichnetem Erfolg abschloss, befasste sie sich mit der Kriegsgefangenschaft und Zwangsarbeit im „Dritten Reich“ und in der Sowjetunion. Diese, sowie Fragen des Kalten Kriegs, der Sowjetischen Besatzung in Österreich und der Geschichte des Stalinismus zählen zu ihren Schwerpunkten.
Sie war bereits ab 1993 Mitarbeiterin am Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung. Ihr Mentor ist Professor Stefan Karner als dessen rechte Hand sie Zugang zu wertvollem Material in sowjetischen Archiven erhielt. Er war ja bekanntlich der erste Wissenschaftler, dem es gelang, unzählige Schicksale Vermisster zu klären und ihnen wieder ein Gesicht zu geben.
Für ihre Dissertation „Amerikanische und sowjetische Kriegsgefangene in deutscher Hand“, wurde sie im Jahr 2000 mit dem Josef Krainer-Förderungspreis ausgezeichnet.
In den seither verflossenen 12 Jahren ruhte sie sich keineswegs auf den Lorbeeren aus. Sie ist Autorin von mehr als 100 wissenschaftlichen Fachbeiträgen und Herausgeberin vieler Publikationen.
Sie ist stellvertretende Leiterin des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung und auch Lehrbeauftragte an der Karl-Franzens-Universität. Neben der Organisation internationaler Konferenzen, der Mitwirkung bei unzähligen Tagungen, Ausstellungen und Fernsehdokumentationen sowie ihren regelmäßigen Recherchen in Moskauer Archiven, betreut sie auch viele internationale Großprojekte. So war sie zuletzt wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts „Der Wiener Gipfel 1961: Kennedy – Chruščev“ und leitet das Forschungsprojekt „Besatzungskinder in Österreich“. Sie habilitierte sich 2010 für „Zeitgeschichte“ an Universität Graz.
Ihre Schrift wurde in unabhängigen Expertengutachten aus den USA als eine der beeindruckendsten Arbeiten zur österreichischen Zeitgeschichte bezeichnet. Darin arbeitete sie erstmals systematisch die Mikrogeschichte sowjetischer Besatzungsangehöriger auf, von denen mehrere Hunderttausend 1945 bis 1955 in Österreich stationiert waren.
Auf der Basis von Archivdokumenten, Armeezeitungen, Interviews, Fotografien, Dokumentarfilmen und Memoiren entwarf sie ein detailliertes Bild der Wahrnehmung von Kriegsende und Besatzungszeit und lässt die individuellen Erlebnisse von Armeeangehörigen, das Alltagsleben in den Kasernen, Strafen für Vergehen oder den Umgang mit verbotenen Liebesbeziehungen lebendig werden.
Für das bisherige Schaffen und als Ermutigung für weitere große Taten dürfen wir nun den Josef Krainer-Würdigungspreis verleihen.


Großen Josef Krainer-Preise 2012

Wir kommen nun zu den Großen Josef Krainer-Preisen 2012

Sie kennen wahrscheinlich alle den relativ flachen und für eine Preisverleihung völlig unpassenden Medizinerscherz:
„Chirurgen können alles, wissen aber nichts.
Internisten wissen alles, können aber nichts.
Psychiater können nichts, wissen nichts, haben aber für alles Verständnis und
die Pathologen wissen alles, können alles, aber es nützt keinem mehr.“
Ich musste dies aber zitieren, weil darin ein weit verbreitetes aber unrichtiges Vorurteil aufleuchtet: denn Laien denken bei der Pathologie vorrangig an Obduktionen. Doch in Wirklichkeit ist sie vorrangig für Lebende da und leistet durch histologische Befunde (Schlagwort: Biopsie) wichtige Beiträge zur richtigen Behandlung.

Und damit kommen wir zu einem hervorragenden und weit über die Grenzen unseres Landes bekannten Wissenschaftler, dem Pathologen Univ.-Prof. Dr. Helmut DENK

Helmut DENK wurde in Scheibbs geboren. Nach der Matura in Krems studierte er in Wien Medizin und promovierte „sub auspiciis praesidentis“. Er war dann Universitätsassistent in Wien. Es folgte ein Forschungsaufenthalt am Pathologischen Institut der Mount Sinai School of Medicine in New York. Seit 1973 ist Helmut DENK Facharzt für Pathologie, Zytodiagnostik und Humangenetik. Im selben Jahr erfolgte seine Habilitation für Allgemeine und Experimentelle Pathologie. Bevor er sich auch für das Fach der Pathologischen Anatomie habilitierte, war er Gastprofessor am Pharmakologischen Institut der Yale University in den USA. Dann war er stellvertretender Vorstand des Instituts für Pathologische Anatomie in Wien, bis ihn 1983 der Ruf nach Graz ereilte, wo er dann über 25 Jahre bis zu seiner Emeritierung 2008 Vorstand des Instituts für Pathologie, mit einem Team von rund 120 MitarbeiterInnen war. Seit vielen Jahren liegt sein Schwerpunkt in der molekularen Pathologie des Zytoskeletts mit besonderer Berücksichtigung der sogenannten Intermediärfilamente, das sind im Zytoplasma gelegene Proteinstrukturen, der Leberzelle. Die Form von „Mallory-Denk“-Einschlusskörpern in Leberzellen findet sich bei vielen schweren chronischen Lebererkrankungen. Ähnliches lässt sich auch bei chronisch-degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems nachweisen (z.B. bei Morbus Alzheimer). Mit Kollegen gründete DENK 2001 das Grazer Biotech-Unternehmen Oridis Biomed, welches die Entstehung von Krankheiten, vor allem Stoffwechselerkrankungen der Leber, erforscht. Sein Schaffen umfasst über 350 Publikationen aus experimenteller Neuropathologie, Virologie, Pathologie, Molekularpathologie, Gastroenterologie, Hepatologie und Tumorpathologie. Er ist in der Welt der Wissenschaft gut vernetzt: Er war Vizepräsident des Wissenschaftsfonds FWF und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Joanneum Research. Er wurde auch Fellow des Royal College of Pathology in London und Member of the Advisory Council of the European Society of Pathology. 1991 wurde Helmut DENK zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt, seit 2009 ist er deren Präsident. Steirer haben dieser Institution immer gut getan. Zur Erinnerung: Bei der Gründung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hielt der steirische Prinz Johann als Kurator die Eröffnungsrede und ihr erster Präsident war Joseph v. Hammer-Purgstall, ein Steirer.
Prof. Denk verantwortet als Präsident insgesamt 64 Forschungseinrichtungen an 10 Standorten in Österreich – davon drei in der Steiermark – mit insgesamt  etwa 1100 MitarbeiterInnen.
Und angesichts von Sparpaketen ist seine Aufgabe nicht ganz leicht, der Wissenschaft jenen Stellenwert im öffentlichen Denken zukommen zu lassen, den sie einfach verdient.
Helmut DENK ist mit seiner Frau Helga verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne und einer Tochter. Mit Prof. Denk ehren wir einen Wissenschaftler, der in der österreichischen Wissenschaftslandschaft eine zentrale Rolle einnimmt. Er zählt zu jenen Persönlichkeiten, die sowohl Grundlagenforschung als auch angewandte Forschung achten, denn nur in ihrer Kombination sich wesentliche Innovationen möglich.



Marion MITTERHAMMER (Film und Schauspiel)

Marion MITTERHAMMER wurde in Bruck geboren und absolvierte die Schauspielausbildung an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Graz. Sie ist vielseitig, spricht viele Sprachen, weiß dem Klavier und der Gitarre angenehme Töne zu entlocken, und absolvierte auch eine Gesangsausbildung in Chanson. Die ersten Engagements bekam sie in Baden-Baden und bei den Salzburger Festspielen. 1990 ging sie mit Götz George auf Theatertournee mit Tschechows Platonow. Es folgten zwei Jahre am Theater in der Josefstadt in Wien; dort spielte sie u.a. unter der Regie von Otto Schenk. Bald wurde Marion MITTERHAMMER durch Regisseur Bernd Fischerauer für den ORF-Mehrteiler „Der Salzbaron“ entdeckt. Für diese erste Fernsehrolle erhielt sie prompt die Auszeichnung als Nachwuchsschauspielerin des Jahres 1994 und zählt seitdem zu den meistbeschäftigten österreichischen Schauspielerinnen. Es folgten unzählige Engagements in erfolgreichen Film-und Fernsehproduktionen, wie z.B. in Folgen von „Tatort“, „Soko Donau“ „Klinik unter Palmen“ oder „Das Traumschiff“, sowie in Filmen wie „Eine Sünde zuviel“ oder „Verbotenes Verlangen“. Aber auch im künstlerisch überaus anspruchsvollen europäischen Arthousefilm ist Marion MITTERHAMMER immer wieder zu sehen. So wurde sie 2003 als Borderlinerin im Kinofilm „Böse Zellen“ von der Kritik viel beachtet und glänzte in der Hauptrolle im preisgekrönten Spielfilm „Ping Pong“ von Matthias Luthardt, wofür sie 2007 auch als beste Schauspielerin für den deutschen Filmpreis nominiert wurde. Zudem spielte sie im Film „Klimt“ an der Seite von John Malkovich. 2008 führte sie ihr Weg wieder ans Theater und sie spielte im Stück „Zeitfenster“ an den Hamburger Kammerspielen. Zu den jüngsten Projekten gehören u.a. David Schalkos neuester Film „Wie man leben soll“ und Marie Kreutzers „Die Vaterlosen“. Letzterer erhielt im vergangenen Jahr nicht nur den Großen Diagonale-Preis als „Bester österreichischer Kinospielfilm 2010/2011“ sondern brachte Marion MITTERHAMMER die Auszeichnung mit dem Diagonale-Schauspielpreis. Apropos Diagonale: Ab morgen wird sie wieder in Graz ein erfreuliches Spektrum des heimischen Filmschaffens zeigen.
Auch privat läuft es für Marion MITTERHAMMER sehr gut. Nach längeren Aufenthalten in Paris, Neapel und Berlin wurde für Frau MITTERHAMMER vor allem Wien zum privaten Zentrum. Dennoch zog es sie erst vor wenigen Monaten wieder in ihre alte Heimat, ins obersteirische Neuberg an der Mürz, wo sie dem erfolgreichen und vielfach preisgekrönten deutschen Regisseur und Kameramann Hans-Günther Bücking ihr Ja-Wort gab. Die beiden sind aber nicht nur privat, sondern auch beruflich ein erfolgreiches Paar. Das zeigt u.a. ihre Zusammenarbeit am ORF-Thriller „Die Tänzerin“. Gerade erst im Februar war Marion MITTERHAMMER in der „Bielefeld-Verschwörung“ zu sehen. Auch hier, der 35. Folge der ZDF-Fernsehfilmreihe „Wilsberg“, führte Hans-Günther Bücking Regie. Einmal sagte Marion MITTERHAMMER in einem Interview „Ich lebe genau das Leben, das ich leben will“ – wir wünschen, dass das auch weiterhin so ist und bleibt. Die Medien kolportierten, dass sie ihre Trauung mit den Worten kommentierte: „Dass mir so etwas Schönes noch einmal passiert, hätte ich nie geträumt.“ Wir hoffen, dass Sie auch den heutigen Tag in schöner Erinnerung behalten werden. Er soll Ihnen die Gewissheit geben, dass Sie nicht nur in der gesamten deutschsprachigen Filmwelt hoch geschätzt werden, sondern auch in Ihrer steirischen Heimat.



Zu einem Studenten, welcher vor hatte Wirtschaftsethik zu studieren, meinte der alte Spötter Karl Kraus: Junger Mann, Sie werden sich entscheiden müssen. Entweder das eine oder das andere.
Robert Owen, der große Unternehmer und Sozialreformer meinte hingegen, Ethik und Wirtschaft müssen keine Gegensätze sein; denn auf lange Sicht sei das ethisch Verwerfliche auch das ökonomisch Unkluge.

Damit kommen wir zu Dr. Friedrich SANTNER, der auf hervorragende Weise beweist, dass man sowohl ethisch vorbildlich als auch wirtschaftlich erfolgreich handeln kann.

Friedrich SANTNER, Geschäftsführer des Familienunternehmens Anton Paar GmbH, wurde in Gmunden geboren und wuchs in einem SOS-Kinderdorf auf. Er maturierte am Grazer Bischöflichen Gymnasium und studierte als Werkstudent Psychologie und Pädagogik. Noch in der Studienzeit heiratete er Maria Santner, Prokuristin der Anton Paar GmbH, mit der er vier Kinder hat. 1986 stieg er in das Unternehmen des  Schwiegervaters Ulrich Santner ein. Er eignete sich viele Zusatzqualifikationen an, z.B. durch eine Marketingausbildung in England. Als Leiter von Marketing und Vertrieb und Geschäftsführer ausländischer Tochterunternehmen baute er ein internationales Vertriebsnetz auf. 1997 wurde er Geschäftsführer der Anton Paar GmbH, die seit 1922 ihren Hauptsitz in Graz hat. Unter ihm wurden neue Tochterunternehmen gegründet und die weltweite Technologieführerschaft, z.B. auf dem Gebiet der Dichte- und Konzentrationsmessung weiter gestärkt. Der Konzern ist mit fast 1.500 MitarbeiterInnen mit 17 Tochterunternehmen und 110 Vertriebspartnern in mehr als 80 Ländern aktiv. Der Großteil der Entwicklung und Produktion der Anton Paar GmbH findet in Graz statt, die Exportquote beträgt etwa 95%. Rund ein Fünftel des Umsatzes – dieser betrug 2010 140 Millionen € – wird in Forschung und Entwicklung investiert. Doch nicht nur der wirtschaftliche Erfolgskurs beeindruckt, sondern auch die soziale Verantwortung. Friedrich SANTNER, der auch Vorstandsmitglied der SOS Kinderdörfer Steiermark war, ist Vorstandmitglied der gemeinnützige Santner Privatstiftung, in die das Familienunternehmen eingebracht wurde. Aus den Erträgen werden Wissenschaft und Forschung gefördert, und die Vorbeugung gegen Drogenabhängigkeit sowie die Entwöhnung von Suchtmitteln. Er steht für eine mitarbeiterfreundliche Unternehmenskultur. Neben Sport, Entspannungsmöglichkeiten, gesunder Ernährung u.a. ist ihm der Betriebskindergarten wichtig. Das Besondere ist, dass hier der erste Betriebskindergarten in der Steiermark betrieben wird, bei dem die BetreuerInnen im Unternehmen selbst angestellt sind.
SANTNER fordert die gesetzliche Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten. Er meint es sei Zeit, sich über einen einheitlichen, modernen Arbeitnehmerbegriff zu verständigen: „Jede Arbeit ist gleich viel wert – unabhängig davon, ob sie geistig erdacht oder körperlich erbracht wird.“
Und seinen Worten folgten Taten: Im Vorjahr wurden alle Arbeiter des Unternehmens in ein Angestelltenverhältnis übernommen. Die Anton Paar GmbH wurde auch als frauen- und familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet.
Friedrich SANTNER ist in vielen Rankings ganz vorne zu finden, so z.B. bei  „Top of Styria“. Er ist auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der Styria Media Group und Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Verwaltungssparkasse. Auch sein Engagement als Aufsichtsrat beim SK Sturm Graz sei erwähnt.
Wir dürfen ihn für sein vorbildliches Unternehmertum und für sein großartiges soziales Engagement mit dem Großen Josef-Krainer-Preis auszeichnen.